Bericht Mai 2009 bis Mai 2010

Allgemeines

Der LAFT Berlin hat neben der kulturpolitischen Arbeit auch die Service-Leistungen für die Mitglieder und die Kommunikation der Mitglieder untereinander verbessert und seine Präsenz intern und extern verstärkt. Diese Arbeit war sehr erfolgreich: Die Angebote wurden sehr gut angenommen und die Mitgliederanzahl des LAFT-Berlin hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Auch die Wahrnehmung nach außen hat sich erhöht. Der LAFT-Berlin wurde verstärkt zu Interviews mit Rundfunk und Presse und zu kulturellen, kulturpolitischen Veranstaltungen und Diskussionen eingeladen. Seit März 2010 ist der LAFT Berlin mit einer Stimme im Berliner Rat für die Künste vertreten.
Der LAFT Berlin beteiligte sich auch mit Angeboten für seine Mitglieder am IETM meeting in Berlin und war mit einem Info- und Beratungsstand beim 100 Grad Festival präsent.
Der LAFT Berlin engagiert sich im Bundesverband Freie Theater (BUFT). Der BUFT arbeitet derzeit an der Planung und Vorbereitung eines Kongresses zum 20jährigen Bestehen des BUFTs, der im Dezember 2010 in Stuttgart stattfindet.

Die Verhandlungen mit dem Senat über Finanzierungsmöglichkeiten für eine Infrastruktur des LAFT Berlin laufen weiter. Um als Interessenvertretung kontinuierlicher an Strategien und aufeinander bezogenen Projekten zu arbeiten und diese umzusetzen, ist eine infrastrukturelle Stärkung des Verbands notwendig. An Realisierungsoptionen arbeitet der Vorstand zurzeit.

Kulturpolitik

Im Sommer 2009 führten der LAFT Berlin, Tanzbüro Berlin und TanzRaumBerlin Netzwerk eine umfassende Initiative für die Einführung von Honoraruntergrenzen für öffentlich geförderte darstellende KünstlerInnen und eine daran gekoppelte notwendige Etaterhöhung um 6 Mio. € durch. Im Zuge der abschließenden Haushaltsberatungen verschickten LAFT Berlin und Tanzbüro Berlin im November 2009 eine erneute Pressemitteilung zur notwendigen Erhöhung der Fördermittel des Senats.

Ebenfalls im Sommer 2009 setzte sich der LAFT Berlin durch Rundbriefe an die Politik auf Bezirks- und Senatsebene sowie durch Pressemitteilungen für den Erhalt des kommunalen Kulturstandorts am Thälmannpark, insbesondere für das Theater unterm Dach, in Pankow ein. Dieser war durch die Bezirkspolitik in Frage gestellt worden. Gleichzeitig war der bezirkliche Fördertopf für freie Projekte wegen der damals bestehenden vorläufigen Haushaltswirtschaft des Bezirks Pankow von der Kürzung bzw. Streichung bedroht. Der LAFT Berlin stritt gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Berliner Künstler für den Erhalt sowohl der kommunalen Kultureinrichtungen als auch des Fördertopfes. Im Haushaltsbeschluss des Bezirks im Herbst 2009 konnte für beide Streitpunkte zunächst der Status quo verzeichnet werden.

Im September 2009 wurde durch Senatsvertreter und die Jury das Gutachten für die Neuvergabe der Konzeptförderung 2011-2014 des Berliner Senats präsentiert. Die Evaluation fand vor dem Hintergrund einer erneuten Reduzierung des Förderetats um 1.375.000 € statt. Zwar hatte der Senat im Doppelhaushalt 2010/2011 den Fördertopf mit einer Aufstockung um 625.000 € bedacht, entzog ihm aber gleichzeitig 2 Millionen € zur Schaffung eines eigenen Haushaltstitels für das Renaissance Theater. Der LAFT Berlin protestierte gegen diese Verminderung des Etats der Konzeptförderung in einer Pressemitteilung.

Die Arbeitsgruppen des LAFT Berlin

Die AG Service ist aktiv seit Oktober 2009 und bietet den Mitgliedern von LAFT Berlin und ZTB monatlich im Wechsel den Fliegenden Stammtisch und den Expertentag an. Erfolgreiche Stammtische fanden bereits in den Spielstätten Theater unterm Dach, Theaterdiscounter, Sophiensaele, Ballhaus Naunynstraße, Ballhaus Ost statt. Die Leiter der Spielstätten bzw. die Dramaturgen nahmen sich Zeit für ausführliche Führungen durch ihre Häuser und gingen auf individuelle Fragen ein. Ebenso gab es sehr interessante Expertentage mit Alexander Opitz, Siegfried Langbehn, Ute Büsing und Günter Jeschonnek. Seit März 2010 sind an diese Service-Termine auch Beratungen durch die Vorstandsmitglieder des LAFT Berlin gekoppelt.
Für Ende 2010 plant die AG Service, die Mitglieder der LAFT Berlin in einer Broschüre und online zu präsentieren. Mit Print- und Onlineversion soll sowohl gegenüber der Politik als auch gegenüber Veranstaltern geworben werden.

Die AG Arbeitsamt besteht aus VertreterInnen von bbk Berlin, Kulturforum Nord/ Ost, spott e.V., LAFT Berlin, ZTB und Tanzbüro Berlin. Ziel der AG ist es, die Bedingungen von freiberuflichen KünstlerInnen, welche Leistungen nach SGB II in Anspruch nehmen, zu verbessern. Das heißt zum einen, Kenntnisse der Sachbearbeiter/innen in den Jobcentern über Arbeitsformen freiberuflicher KünstlerInnen überhaupt herzustellen bzw. zu erweitern. Die Berufsförderung von KünstlerInnen soll sich an den speziellen Bedürfnissen von KünstlerInnen orientieren. Geplant ist weiterhin die Umsetzung eines spartenübergreifenden Programms Kunstförderung, das in Zusammenarbeit mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern realisiert werden soll. Für dieses Programm Kunstförderung entwickelten VertreterInnen von LAFT Berlin, ZTB und Tanzbüro Berlin einen spezifischen Projektentwurf für darstellende Künsterlnnen.

Die AG Haushalt fordert von der Politik die Korrektur der unter jeglichem Mindestlohnsatz liegenden Lohnverhältnisse öffentlich geförderter KünstlerInnen und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für das neue Fördermodul der Einstiegsförderung. Um diese Forderungen zu unterlegen, wurden Berechnungen aufgestellt, die eine konkrete Honoraruntergrenze und eine damit verbundene Etaterhöhung entwerfen. AG Haushalt brauchte Rückversicherung über die Durchsetzung von Honoraruntergrenzen in der Szene und stärkere Lobby.

Aufgrund des fehlenden politischen Drucks in 2009 entwickelte sich aus der AG Haushalt heraus die AG Lobby, deren Ziel die Organisation und Durchführung der Arbeitstagung „Freie Darstellende Kunst – Ein Zukunftsmodell“ am 3. Mai 2010 war, um gemeinsam mit den KünstlerInnen Perspektiven zu entwickeln und diese zu mobilisieren. Der LAFT Berlin e.V. , ZTB e.V. und Tanzbüro Berlin luden ein, auf der Arbeitstagung über das Selbstverständnis, über die notwendigen Rahmenbedingungen und vor allem über Strategien zur Umsetzung gemeinsamer Interessen der Freien Darstellenden Kunst in Berlin zu diskutieren. Die Arbeitsgruppen konzentrierten sich jeweils auf die Themen: Kommunikation und Marketing, künstlerische Aktionen zur Vermittlung von Kunst und Öffentlichkeit und Politik, Selbstverständnis der Freien Darstellenden KünstlerInnen, Verhältnis zu den festen Häusern, Honoraruntergrenze und Strategien der Umsetzung.

Die AG Beratung und Weiterbildung recherchiert die eher unübersichtlichen Beratungsangebote für freie Tanz- und Theaterschaffende ebenso wie deren aktuellen Beratungsbedarf. Es soll zunächst ein Überblick über die Angebote entstehen, der die Information der Beratungssuchenden verbessert und den gegenseitigen Austausch der Beratenden ermöglicht. Darüber hinaus soll in Zukunft den identifizierten Beratungsdefiziten entgegengewirkt werden. Eine Initiative vom LAFT Berlin, ZTB, Tanzbüro Berlin, Theaterhaus Berlin Mitte und Förderband e.V. Kulturinitiative Berlin.

Mitglieder im Vorstand Mai 2009 bis Mai 2010 waren Janina Benduski, Fanni Halmburger, Eva Hartmann, Max Schumacher und Eva Karen Tittmann.

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